Im wesentlichen wollen wir, dass es uns gut geht.

Jedem für sich und miteinander. In Familien, die mit ADHS&Co klarkommen müssen, ist manches anders und anstrengender als es ohne diese Themen wäre. Es ist nicht nur für die Kinder anders, auch für Eltern ist es anders. Hier und da... und insgesamt. 

Wann läuft es eigentlich richtig gut für uns? 

Wann fühlen wir uns wohl - mit uns und mit Anderen? Viele Situationen könnte man jetzt hier aufzählen. Was sie alle gemeinsam haben kann man in drei Begriffen umschreiben: Wir fühlen uns dann gut und wohl, wenn unsere psychologischen Kernbedürfnisse erfüllt sind: 

  • Unser Bedürfnis nach Autonomie (Achtung unserer Selbstbestimmung)
  • Unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Verbundenheit (Wir sind soziale Wesen)
  • Unser Bedürfnis nach Kompetenzerleben (Das Gefühl, etwas zu können und Dinge erreichen zu können) 



Für Kinder mit ADHS & Co ist die Erfüllung der drei Kernbedürfnisse allerdings schwierig:

  • Sie erleben in ihrem Alltag oft, dass sie das, was gefordert und honoriert wird,  nicht oder nicht so gut auf die Reihe kriegen, wie andere. 
  • Sie spüren, dass sie irgendwie anders sind und werden für bestimmtes Verhalten (das sie gar nicht ändern können) kritisiert. Sie erleben im Kontakt mit anderen Kindern (und auch mit Erwachsenen) Schwierigkeiten und manchmal auch Ablehnung.
  • Sie können selten tun, was sie gerne tun würden und ihnen entspricht. Stattdessen müssen sie sich mit Dingen beschäftigen, die sie langweilen oder überfordern und sich an (gut gemeinte) Erinnerungen und Regeln halten, die ihren Alltag strukturieren und ihnen helfen sollen.


Das Lebensgefühl der Kids im Alltag fühlt sich einfach nicht gut an. 


Und Sie? Wie geht es Ihnen - als Elternteil? 

Wie gut fühlen Sie sich mit sich, ihren Kindern, in der Familie und der Welt?  Wer Kindern mit ADHS&Co hat erlebt im Hinblick auf die 3 Kernbedürfnisse oft ähnliches wie die Kinder. 

  • Wie wirksam und kompetent erleben Sie sich als Elternteil mit Ihrem Kind im Alltag? Wie erleben Sie sich selbst? Sind Sie eher kritisch mit sich oder wohlwollend und freundlich im Hinblick auf Ihre Erziehungsleistung? 
  • Was erleben Sie in puncto Wertschätzung von Anderen,  dem Gefühl, dazuzugehören, willkommen, akzeptiert und anerkannt  zu sein? 
  • Wieviel Freiräume haben Sie, im Innen und im Außen? Ist das, was Sie tun, das, was Sie als Eltern tun wollten, als Sie sich für Kinder/Familie entschieden haben? 

So erleben Sie vielleicht etwas ganz ähnliches wie Ihr Kind, wenn auch mit anderen Inhalten. Es ist eine Art Lebensgefühl, das entsteht, wenn unsere menschlichen Kernbedürfnisse über längere Zeit nicht ausreichend erfüllt werden. Es geht uns einfach nicht gut, wir verlieren an Stabilität, Kraft, Mut und Lebensfreude. 

Es betrifft unser ganzes Wesen. Das hat weitreichende Folgen, wenn dies länger anhält. 

Die Selbstwirksamkeit sinkt.

  • Das Gefühl der Selbstwirksamkeit lebt davon, dass man sich selbst als tatsächlich wirksam erlebt: Ich kann was, ich darf was, ich bin angenommen und willkommen! Das Selbstwirksamkeitsgefühl verschafft uns Menschen etwas ganz Wesentliches: Sicherheit. Wer etwas kann, sich angenommen fühlt & akzeptiert wird und auch eigene Entscheidungen treffen kann, hat gute Chancen, durchzukommen im Leben. Sowohl das betroffene Kind als auch Eltern erleben jedoch wiederkehrende Situationen, in denen sie sich ohnmächtig, imkompetent oder nicht angenommen und wertgeschätzt fühlen. Das ist bedrohlich - und schwächt beide.

Auch die Selbstwirksamkeits-Erwartung sinkt. 

  • Damit ist die innere Vorstellung gemeint, wie hoch man seine eigene Wirksamkeit in Welt da draußen einschätzt. Klar ist also, dass positive Erfahrungen in puncto Selbstwirksamkeit uns positiver und optimistischer stimmen und handeln lassen: uns selbst gegenüber und in der Welt. Wir werden eine bessere Meinung von und selbst haben und uns mehr (zu)trauen und umso höher ist unsere innere Motivation - der Treibstoff für unsere Ziele und Vorhaben.

Im Leuchtturm steht deshalb Selbstwirksamkeit ganz oben auf der Prioritätenliste. Für Kids UND Eltern. Denn beide Seiten erleben, dass ihre Kernbedürfnisse oft zu wenig erfüllt werden. 

Die Kids mit >>Angeboten wie Lerntechniken oder Strategien zur Selbstorganisation zu stärken geht nur Hand und Hand mit der Wieder-Entdeckung von Selbstwirksamkeit.

Schön, dass Sie hier sind!